Mühlferdl Team: Seit wann sind Sie Mühlferdl Mitglied, und was hat Sie dazu bewogen, sich anzumelden?

Beatrix Unger: Ich bin jetzt seit insgesamt sechs Monaten Mühlferdl Mitglied, wobei ich davon 3 Monate kein eigenes Auto mehr habe. Davor hatte ich schon drei Monate eine Schnuppermitgliedschaft. Nachdem im August bei meinem Renault Zoe das Leasing ausgelaufen ist, habe ich mir die Frage gestellt, ob es nicht möglich wäre, auf E-Carsharing und Klimaticket umzusteigen. Nach dem Elektroauto wäre das der nächste konsequente Ökoschritt. Das Klimaticket habe ich bereits seit etwa 2 Jahren. Während der 3-monatigen Mühlferdl-Probemitgliedschaft stellte sich heraus, dass es mit dem Car-Sharing Auto schon gut funktioniert. Öfters war es praktisch, beispielsweise wenn bei meinem Auto der Akku leer war, konnte ich auf den Mühlferdl ausweichen beziehungsweise konnte ich einfach den Mühlferdl nehmen, wenn ich aus irgendeinem Grund einen Engpass hatte. Insgesamt hat mir das schon sehr gut gefallen.

War die Anmeldung einfach für Sie?

Ja, weil Sie mir damals (noch im Büro in Sarleinsbach) bei der Anmeldung geholfen haben. Ich bin ganz einfach zu Ihnen ins Büro gefahren, da waren alle sehr freundlich, und Sie haben die Anmeldung dann für mich erledigt.

Wie leicht ist Ihnen der Umstieg vom eigenen PKW auf den Mühlferdl gefallen?

Für mich war der Umstieg sehr leicht, da ich sowieso ein E-Auto hatte. Längere Strecken fahre ich sowieso immer mit der Bahn, zB Linz-Wien. Ich brauche den Mühlferdl hauptsächlich, wenn ich etwas transportieren muss, für größere Einkäufe oder bei Fahrten zu den Enkelkindern.

Weil ich zudem das Klimaticket habe, fahre ich hauptsächlich öffentlich. Das Gute ist, dass ich im Ortszentrum von Haslach wohne. Dadurch habe ich auch die meiste Zeit einen Bus fast direkt vor der Haustür. Es gibt dann aber Wege, beispielsweise nach Peilstein oder Julbach, wo es öffentlich schwieriger wird. Da buche ich mir den Mühlferdl dann einfach rechtzeitig und fahre mit diesem. Die Phasen, wo ich schlecht mit dem Klimaticket auskomme, decke ich ebenfalls ganz einfach mit dem Mühlferdl ab.

Wie gut können Sie den Mühlferdl in Ihren Alltag integrieren?

Es ist in Haslach sehr praktisch für mich, da hier der Mühlferdl direkt am Marktplatz steht und ich nicht weit davon entfernt wohne. Zuvor buche ich das Auto übers Internet und hole es mir einfach zum gebuchten Termin ab – es ist sehr unkompliziert. Das Gute an der Pension ist ja, dass man sich die Sachen zeitlich gut einteilen kann. Bei langfristig feststehenden Terminen, zum Beispiel bei Arztbesuchen, buche ich das Auto gleich nach der Terminvergabe. Bei Einkäufen ist es nicht so wichtig, ob ich diese am Vormittag oder am Nachmittag erledige, hier richte ich mich dann nach der Verfügbarkeit.

Wie beurteilen Sie die Verfügbarkeit der Fahrzeuge in Ihrer Region?

Ein bisschen Stress hat man schon, es ist zwar das Auto sehr viel da, aber es kann natürlich immer sein, dass das Auto, wenn ich es brauche, nicht verfügbar ist. Hier muss man vor allem bei wichtigen Terminen schon längerfristig planen, was aber meistens kein Problem ist. Während der Woche ist das Auto sehr gut verfügbar, am Wochenende kann es vorkommen, dass es vergeben ist. Zur Not kann ich auf die anderen Mühlferdl-Standorte ausweichen, zum Beispiel in die Nachbargemeinde Rohrbach-Berg.

Welche Art von Kosten sind mit der Nutzung des Car-Sharing-Dienstes verbunden, und wie empfinden Sie diese im Vergleich zu den Kosten eines eigenen Autos?

Die Kosten sind eindeutig geringer als bei einem eigenen Auto. Vor allem wenn man ehrlich rechnet, was ein eigenes Auto kostet. Sei es Kaufpreis oder Leasing, Reifen, Service, Versicherung usw. – es ist eindeutig wesentlich günstiger, sogar wenn ich die Stehzeit bezahlen muss. Man sollte sich genau ausrechnen, was ein Auto im Monat kostet. (Ergänzung Mühlferdl Team: Laut VCÖ kosten 2 PKW durchschnittlich 858€ pro Monat, 1 PKW kostet durchschnittlich 514€ pro Monat).

Vor allem für Wenig-Fahrer/Innen lohnt sich Carsharing. Ich bin im Jahr ca. 4000km gefahren. Hier spüre ich schon eine klare Kostenersparnis.

Ich fahre gerne nach Wien in die Oper, wenn ich dann spät abends in Linz mit dem Zug ankomme, habe ich keinen Bus mehr nach Haslach. Da nehme ich gerne in Kauf, dass ich hier die Stehzeit ebenfalls bezahlen muss, selbst dann ist es immer noch günstiger als ein eigenes Auto.

Der Preis von 30€ für Mobilität ist wirklich nicht hoch. Wenn ich die inkludierten Freistunden (48 Stunden pro Jahr) aufgebraucht habe, zahle ich 4,40€ pro Stunde, das ist überhaupt kein Thema.

Welche Tipps können Sie anderen Menschen geben, die an Car-Sharing interessiert sind?

Wenn Sie zentral wohnen, ist der Mühlferdl der perfekte Zweitwagen oder auch Erstwagen. Wenn Sie das Auto nur für fixe Termine oder Einkäufe benötigen, dann gibt es keine bessere Lösung. Angst vor einem E-Auto muss man nicht haben, es ist sogar wesentlich einfacher in der Handhabung als ein Verbrenner. Und natürlich ist der Mühlferdl immer aufgeladen, man hat immer ein fahrbereites Auto, man hat keine Kosten für Versicherung und Steuern, auch nicht fürs Laden, wenn man mit dem Strom auskommt, der in Haslach geladen wurde.

Wir bedanken uns recht herzlich bei Frau Unger für Ihren wertvollen Input und die investierte Zeit für das Interview! Herzlichen Dank!

Last modified: 21. Dezember 2023